Der Wohnbereich - Räume zum Staunen, mit freundlicher, warmer Atmosphäre, in denen man sich gerne aufhält.


Stube (EG)

Stube mit Kachelofen

Gleich links nach der Haustür geht es in die Stube, dem Ess- und Aufenthaltsraum des Hauses. Zur Erbauungszeit war die Stube der einzige massiv gemauerte Raum des Hauses, da alle anderen Räume Fachwerk mit ausgemauerten Gefachen als Außenwände hatten. Man betritt den Raum durch eine barocke Nußbaumtür. Links stehen ein historischer Kachelofen und ein Buffet aus den 1920er Jahren, rechts ein kleines Tischchen und geradeaus sind die beiden Bänke übers Eck mit dem Esstisch und den Stühlen.

Die dunkle Bohlen-Balken-Decke der Stube ist so alt wie das Haus und könnte sicher viele Geschichten der ehemaligen Bewohner erzählen... Uns verrät sie etwas über die Standsicherheit der bauzeitlichen Giebelwand bis zum nachträglichen Unterfangen 2012:

Zwischen der noch sichtbaren äußersten Bohle, die in der Giebelwand fest vermauert ist, und dem ersten Deckenbalken ist während der Renovierung zusätzlich eine keilförmige Bohle eingebaut worden. Zur Erbauungszeit war nämlich die äußerste Bohle in der entsprechenden Nut im ersten Deckenbalken. Über die Jahrhunderte hat sich die Giebelwand in der Hausmitte etwa 14 cm nach außen gebaucht. Entsprechend breite Risse waren auch im Rußkuchl-Gewölbe und im Kammerl vorhanden, die während der Renovierung geöffnet, ausgesaugt und wieder vermauert und verpresst wurden.

Die Fußbodenbretter sind neu und stammen alle aus einem einzigen Stammabschnitt!

2014 haben wir den Kachelofen mit historischen Kacheln und Lehm neu aufbauen lassen. Er stammt nicht aus diesem Anwesen. Wohl bis Mitte der 1950er Jahre stand an dieser Stelle ein deutlich größerer Kachelofen, dessen Konturen noch im Verputz ablesbar waren. Beim Ausgraben einer eingefüllten Zisterne fanden wir 2020 zwei zerbrochene Kacheln, die farblich und bezüglich Kachelgröße nahezu identisch mit den "neuen" Kacheln sind, welch ein Zufall. Weil der Kachelofen eine gewisse Erfahrung mit Feuerstätten und auch etwas Fingerspritzengefühl erfordert, können unsere Gäste ihn leider nicht nutzen.

Zwei unverputzten Fachwerkgefache rechts neben dem Kachelofen sind Zeitfenster. Sie zeigen die Farbigkeit der Stube bis etwa Anfang der 1950er Jahre. Bitte nicht berühren.

Stube mit Bohlen-Balken-Decke und Kienspanloch

Ein sehr interessantes historisches Detail ist das schwarze Kienspanloch. Bis in das 19. Jahrhundert hinein waren Kienspäne (gespaltene Stücke aus harzreichem Holz) ein weit verbreitetes Beleuchtungsmittel. Kerzen waren teurer und kamen deshalb für die ärmeren Bevölkerungsschichten nicht in Frage. Wegen der starken Rußentwicklung waren in alten Stuben Wände und Decken stets stark geschwärzt. In gemauerten Wänden wie hier beim Bengel hatte man  für die brennenden Kienspäne Lichtnischen mit eigenem Rauchabzug ins Dachgeschoß, damals war aber oberhalb der Stube noch kein Schlafzimmer. 

obere Tenne (OG)

Die Treppe am Ende des Hausflurs führt direkt in die obere Tenne. Sichtbares Fachwerk an alle drei Außenwänden und ein bis zum Firstbalken offener und sichtbarer Dachstuhl überraschen mit einem behaglichen, fast romantischen  Ambiente.

Gleich links neben der Treppe befindet sich eine kleine Leseecke mit einer alten Truhe von 1815. Ein Tagesbett als Sofa steht gegenüber dem Flachbildfernseher, eine weitere Truhe dient als Couchtisch. Die Türen zu den beiden Schlafzimmern sind rechts, gleich hinter dem Treppengeländer schräg eingebaut die Tür zum Kaminzimmer und weiter vorne dann die Tür zur oberen Stube. Direkt neben der Tür zur oberen Stube steht ein Schrank mit einem Geheimnis ... psst, ja nicht weitersagen ... Der Schrank hat einen doppelten Boden mit Geheimfach. Viel Spaß beim Entdecken.

Öha, ist der Boden schief! Mit Erstaunen werden unsere Gäste feststellen, dass der Holzfußboden der oberen Tenne zur Giebelwand hin etwas abfällt und dem gebogenem Rähmbalken des Kniestockes folgt. Ein "Bengel" darf auch krumm sein.

Nachdem man nun mit ein paar schnellen Schritten bergab zum Fachwerkgiebel "gestolpert" ist, hat man drei Zeitfenster vor sich. Die beiden äußeren sind zugemauerte Fensteröffnungen aus der Erbauungszeit des Hauses, das Zeitfenster in der Mitte zeigt die letzten Schablonenmalereien dieser Wandfläche aus den 1960er Jahren.


Hinweise zur oberen Tenne:

Für Kleinkinder kann der schmale Treppenabgang mit einem fast unsichtbar im Geländer integriertem  Schutzgitter verschlossen werden. Auch haben die vier kleinen Fenster im Kniestock jeweils eine Eisenstange, damit kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt rausfallen können.

Wegen den Fachwerkwänden gab es nur wenige Möglichkeiten zur Installation von Wandheizungsflächen in der oberen Tenne. Im Winter wird dieser Raum deshalb nicht auf gewöhnliche Wohnzimmertemperaturen aufgeheizt werden können.

Falls die obere Tenne auch als Schlafgelegenheit genutzt werden möchte oder eventuell auch in den Wintermonaten, kann der Fernseher auf Wunsch auch in der Stube aufgestellt werden.

obere Tenne
obere Tenne mit Blick auf die Kaminzimmertür (rechts) und Tür zur oberen Stube (links)



Küche


Schlafzimmer


Bad